Interpellation «Starke und intakte Familien sind das Rückgrat unseres Landes. Wie wird die psychische Gesundheit der jungen Bevölkerung gewährleistet und gefördert?»
Emotional gesunde und starke Familien bilden die Eckpfeiler für ein erfolgreiches Land. Die Belegung und Wartefristen unserer Psychiatrien wiederspiegeln ein anderes Bild. Der Kanton plant aufgrund der gestiegenen psychischen Problemen von Kindern und Jugendlichen die Eröffnung einer stationären Klinik.
Wir leben in einem wohlhabenden Land und haben Frieden. Niemand leidet Hunger, und doch erkranken zunehmend mehr (junge) Menschen an psychischen Problemen, an Vereinsamung und infolge des Drucks auch an einer Überforderung. Häusliche Gewalt, sexueller Missbrauch, Suizide, psychische Probleme sind u.a. Auswirkungen davon.
Die Familie soll dazu da sein, sich gegenseitig zu schützen, zu fördern und dies gemeinsam von Eltern hin zu den Kindern. Aufgrund der sozialen Medien und diverser Gender-Verordnungen, bzw. -Anforderungen im mündlichen und schriftlichen Ausdruck ist davon auszugehen, dass sich viele Kinder und Jugendliche stark verunsichert fühlen in ihrer Identitätsbildung. Bekannt ist ebenso, dass ein grösseres psychiatrisches Angebot zu mehr Auslastung dessen führt, Therapien oft zu lange andauern als auch daran scheitern können
(vgl. Schweizer, Camenzind & Schuler 2, 2007 bzw. Strauss3, 2021).
Aufgrund dieser für uns zum Teil fragwürdigen Entwicklung stellen wir der Regierung folgende Fragen:
1. Wie schätzt die Regierung die Situation betr. Familienverhältnisse in unserem Kanton ein? Gibt es eine Statistik mit Vergleichszahlen bzgl. Scheidungsrate, Gewalt, psychischen Problemen und sexuellem Missbrauch der letzten 10 Jahre?
2. Obschon es Organisationen gibt, welche sich für die Stärkung von Familien einsetzen, wurde die Not in den letzten Jahren nicht geringer. Was sind die Ursachen dafür?
3. Ist sich der Kanton bei der Schaffung eines neuen stationären Angebots des Umstands bewusst, dass dies u.a. zu mehr Fallzahlen führen kann? Und befördert er damit nicht noch die Schieflage der psychischen Gesundheit der jungen Bevölkerung? Eventualiter: Wäre der Ausbau des ambulanten Angebots anstelle der Schaffung einer stationären Klinik nicht nachhaltiger als auch kostengünstiger?
4. Welche Massnahmen plant die Regierung für Kinder und Jugendliche (auch an Schulen) für die Sensibilisierung im Umgang mit sozialen Medien? Ist davon auszugehen, dass der Kanton an öffentlichen Schulen keine verbindlichen Vorgaben zum Gebrauch von «gendergerechter Sprache» erstellt?